Wieder im Leben angekommen!

Ann-Sophies Geschichte

Wieder im Leben angekommen!

Ich stehe einem jungen Mädchen gegenüber: sie ist groß, aufrecht, gut aussehend – mit offenem Blick schaut sie in die Welt. Keck hängt ein dicker Jeans-Knoten an ihrem einen Hosenbein – dort, wo das Bein fehlt …

Als ich Ann-Sophie vor zwei Jahren kennenlernte, verdeckte ein Tuch ihren Kopf – darunter: keine Haare. Eine harte Chemo-Therapie hatte Ann-Sophie gerade hinter sich und sie hatte insgesamt sehr viel Gewicht verloren. Aber nicht nur das: Auch ein Bein musste im Oberschenkel amputiert werden. Durch all‘ das fühlte sich Ann-Sophie damals vollkommen kraftlos. Natürlich fiel ihr die Entscheidung zur Amputation nicht leicht. Aber heute sagt sie: „Ich weiß aber, dass der Entschluss richtig war. Nach der Amputation wurden meine Blutwerte wieder besser und ich konnte wieder anfangen, mein Leben zu genießen!“

Wie war es zur Amputation gekommen?

Ann-Sophie erlebte das, was eigentlich allen jungen Menschen „ganz normal“ z. B. beim Sport  passiert. Sie stürzte auf ihr Knie. „Alles kein Problem“, dachte Ann-Sophie. Aber am nächsten Tag konnte sie nicht mehr richtig laufen. Der Orthopäde leitete sie sofort zu einem Spezialisten weiter, der ein MRT durchführte. Dort stellte man ein Osteosarkom im Oberschenkel fest. „Damals“ ging alles sehr schnell: Chemotherapie, Amputation, wieder Chemotherapie. Insgesamt konnte Ann-Sophie zwei Monate der 7. Klasse und die gesamte 8. Klasse des Gymnasiums nicht besuchen. Aber dank einer Hauslehrerin und Ann-Sophies starkem Willen war der anschließende Wieder-Einstieg direkt in die 9. Klasse kein Problem. Ich frage Ann-Sophie, wie ihre Mitschüler reagiert haben. „Das war für alle kein Problem. Ich bin sehr herzlich wieder aufgenommen worden! Ein tolles Gefühl!“ Ihre Prothese trägt Ann-Sophie heute meist den ganzen Tag. „Sie ist das erste, was ich morgens an- und das letzte, was ich abends ausziehe. Sie ist eine große Erleichterung für mich!“ Manchmal passt die Prothese aufgrund von Stumpfschwankungen aber auch nicht richtig. Dann ist Ann-Sophie mit Gehstützen unterwegs. Das ist zwar sehr anstrengend, aber sie bewältigt das mit einer unglaublichen Kraft! Ann-Sophie ist ein absolut lebensbejahendes Mädchen – lächelnd, aktiv und voller Energie!

Liebe Ann-Sophie, DANKE für deine offenen Worte! Du bist für unsere AMPU KIDS eine echte Bereicherung und ein tolles Vorbild, dass man trotz einer Amputation mit beiden Beinen im Leben stehen kann“

Andrea Vogt
Andrea Vogt
Vivien

Vivien

Vivien kam mit einem Amnionband-Syndrom zur Welt. Die so genannten Amnionbänder oder -stränge gehen während der frühen Schwangerschaft in der Gebärmutter von der Fruchthülle aus und verlaufen zwischen Fetus und den inneren Eihäuten.

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