Amputationen
Schon im alten Ägypten wurden vor ca. 3000 Jahren Amputationen vorgenommen. Man hat sogar auf alten Höhlenmalereien Darstellungen von Amputationen der Finger entdeckt. Diese Bilder stammen aus der Mittelsteinzeit und somit aus den Jahren 8.000 – 6.000 vor unserer Zeitrechnung. Unklar bleibt allerdings, ob diese Amputationen aus rituellen oder medizinischen Gründen vorgenommen wurden.
Eine Amputation ist die chirurgische Abtrennung eines Körperteils. Sie wird als letzte Maßnahme durchgeführt, wenn das Leben des Patienten anders nicht zu retten oder eine Heilung des betroffenen Körperteils nicht zu erwarten ist. Eine Amputation war schon immer ein gravierender und schwerwiegender Eingriff in der Chirurgie. Obwohl sich der Fortschritt in der Medizin, das operative Vorgehen bei einer Amputation, die äußeren Bedingungen und letztlich die Ursachen einer Amputation stark verändert haben, ist diese Operation noch immer ein deutlicher Eingriff in die Unversehrtheit des Menschen.
Bis zum 19. Jahrhundert führten überwiegend Kriegsverletzungen, Seuchen wie Lepra und Tuberkulose sowie Tierbisse, Erfrierungen und Wundbrand zu Amputationen. Heute werden diese Ursachen aufgrund einer Verbesserung der Lebensumstände hauptsächlich ersetzt durch Diabetes, arterielle Verschlusskrankheiten, Arbeits– und Verkehrsunfälle sowie Infektionskrankheiten.